Über What´s App wurde ein Video geteilt, über das wir in der Gruppe diskutiert hatten. Die Frage war: Ob ein Junge, der spaß beim Singen hat, sich „richtig“ benimmt? Ob man lieber allen anderen gefallen soll und sich dafür verstellen muss, oder ob es OK ist sich so zu benehmen, wie es gerade am meisten Spaß macht und es einem egal sein sollte, ob andere einen auslachen.

Das war eine wirklich schwierige Frage.

Wir haben uns für den Mittelweg entschieden. Im Freundeskreis sollte man sich frei fühlen dürfen und in der Schule, wenn man mit anderen eine Gruppe bildet, ist es auch schon gut, wenn man sich an die Regeln in einer Gruppe hält, um dazu gehören zu können.

Aber wenn es um Musik und tanzen geht, wie sind denn da die Regeln?

Fakt ist: Wir haben uns dazu entschieden, dass wir uns frei fühlen dürfen bei uns in der Gruppe und das wir keinen verurteilen. Wir beschlossen, das zu feiern mit einem „Feel good Day“. Natürlich war unsere „Aktionsfreundin“ auch wieder mit dabei. Sie schenkte uns dazu noch einen wunderschönen persönlichen Abschluss (siehe Fotos).

Wir tanzten und sangen so, wie es jedem in den Sinn kam, auf Lieder die wir abwechselnd aussuchten. Über Techno, Schlager, Kirchenlieder, russische und türkische Musik, hatten wir eine breitgefächerte Auswahl und lernten Neues kennen und mögen.

Ein Mädchen sang zum Abschluss vor uns allen. Wir wussten bis dahin gar nicht, wie wunderschön sie singen kann. Zwischendurch konnten wir immer wieder zu einem Tisch gehen, auf welchen unsere „Aktionsfreundin“ für jeden von uns ein schön gebasteltes Blatt mit den Namen von jedem der mitgemacht hat, je auf ein Blatt geschrieben hatte. Jeder hatte sein eigenes Blatt.

Wenn nun jemanden etwas schönes über jemand anderen einfiel, konnte man es auf das jeweilige Blatt schreiben. Interessant war, dass da mit einmal schöne Sachen standen, die einen selbst überraschten und mit denen man gar nicht gerechnet hatte.

Manchmal ahnte man gar nicht, was man alles gutes kann, weil es selbstverständlich für einen selbst ist, aber für jemand anderen ist es eine besondere Fähigkeit und manchmal sogar ein Geschenk. Wir hatten gemerkt, dass wir in unserer Diskussion am Anfang etwas Wichtiges vergessen hatten.

Wichtig ist: Auf was man achtet. Auf die Sachen, die besonders sind kann man mit der Brille betrachten: Ist es anders und beinhaltet vielleicht Fehler? (dann wird alles schwieriger).

Oder ob man es mit der Brille betrachtet: Ob etwas anders ist und vielleicht bereichert oder bewundernswert ist.

Ein bisschen so, wie die Metapher mit dem halbvollen oder halbleeren Glas.

Die Sichtweise ist letztendlich ausschlaggebend und wie man es bewertet. Das Leben ist unserer Meinung nach leichter und schöner, wenn man es schafft auf das Positive zu achten.